Das Snooker-Team der TSG Heilbronn hat zum Auftakt der Rückrunde die Tabellenführung in der 1. Bundesliga durch zwei Siege verteidigt.

In beiden Begegnungen hieß der Gegner BC Stuttgart, der am Samstag zunächst Heimrecht hatte. Und dass die Landeshauptstädter ihre Titelambitionen noch nicht begraben hatten, zeigte sich an ihrer Aufstellung. Neben den beiden deutschen Topspielern Umut Dikme und Kevin Malz boten sie mit dem Ukrainer Sergiy Isaienko und dem Belgier Jurian Heusdens zwei starke Legionäre auf. Das Heilbronner Team musste dagegen studienbedingt auf Daniel Sciborski verzichten, weshalb sich Kapitän Wienold entschloss erstmalig den deutschen Jugendmeister Fabian Haken einzusetzen, der zuletzt starke Turnierleistungen gezeigt hatte. Doch in Stuttgart lag noch keine Last auf seinen Schultern, denn die arrivierten TSG-Akteure zeigten sich glänzend aufgelegt. Ein bärenstarker Michael Schnabel, der sich auch von einem sehenswerten 118er-Break des Stuttgarters Dikme nicht schocken ließ, gewann ebenso beide Partien, wie auch seine Mannschaftskameraden Omar Alkojah und Richard Wienold, sodass die eine Niederlage von Haken beim 7:1 zu verschmerzen war.

Fabian Haken

Doch wer nun dachte, dass damit die Sonntagspartie am Heilbronner Pfühlpark ein Selbstläufer werden würde, sah sich getäuscht. Vielmehr zeigten sich die Stuttgarter von der Vortagsniederlage unbeeindruckt. Zwar gelang Alkojah erneut ein ungefährdeter Sieg gegen Heusdens, doch bekamen Schnabel und Wienold völlig unerwartet keinen Fuß auf den Boden. So trat ein was nicht geplant war: die Last lag plötzlich auf Youngster Fabian Haken, der gegen Dikme 1:2 ins Hintertreffen geriet. Doch der 16-Jährige zeigte sich dem, trotz erkennbarer nervlicher Anspannung, gewachsen, erkämpfte den 2:2-Ausgleich und holte sich im Decider mit einem schönen 50er-Break den Sieg.

Damit war die Ausgangssituation zur Halbzeit mit 2:2 wieder günstig.

In der zweiten Partiehälfte spielte Haken dann befreit auf und landete – im Gleichschritt mit Alkojah – seinen zweiten Sieg an diesem Tag, während Schnabel, der völlig von der Rolle war, auch seine zweite Partie abgeben musste. Somit lag es nun an Kapitän Richard Wienold den Verlust wichtiger Punkte im Titelrennen zu verhindern. Doch auch er zeigte gegen einen gut aufgelegten Kevin Malz ungewohnte Konzentrationsschwächen, gab beim Stand von 1:0 den bereits sicher geglaubten zweiten Frame noch ab und musste auch im Folgenden den Ausgleich zum 77:77 und den Frameverlust auf die Respotted-Black hinnehmen. Doch Wienold riss sich zusammen und holte den 4. Durchgang zum 2:2. Im abschließenden Decider lochte der Heilbronner dann im Spiel auf die Farben Pink zum vermeintlichen Sieg, doch der weiße Spielball fiel ebenfalls in eine Tasche. Nun hatte Malz die Siegchance, doch er verfehlte und Wienold machte das 5:3 unter dem Jubel der TSG-Anhänger perfekt.

Damit konnte das Heilbronner Team die Tabellenführung, knapp vor dem punktgleichen Titelverteidiger aus Koblenz verteidigen, der seine beiden Partien gegen Rüsselsheim jeweils deutlich gewann.

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