Erste Schritte:

Am 27. August 1987 wurde der 1. Carambol-Billardclub 1987 Heilbronn in das Heilbronner Vereinsregister eingetragen. Zur damaligen Zeit hatte der Karambolage-Billardsport zwar bereits eine beachtliche bundesweite Verbreitung und es wurde regelmäßig in der ARD-Sportschau berichtet; der bekannte Sportjournalist Addi Furler war dabei gleichermaßen kompetent und federführend. Doch im Landkreis Heilbronn suchte man bis dahin vergeblich nach einem Verein. Lediglich gewerbliche Spiellokale ermöglichten die Ausübung der Sportart.

Mit der Vereinsgründung änderte sich dies und fortan hatte eine stetig wachsende Zahl an Sportlern die Möglichkeit für Heilbronn am Ligaspielbetrieb und an Einzelmeisterschaften teilzunehmen; erste Titel fanden den Weg ins Unterland.

Das Vereinswachstum war jedoch in dieser Phase immer durch die räumlichen Möglichkeiten stark eingeschränkt.

Dies sollte sich schlagartig ändern, als 2003 die Gründung einer Billardabteilung innerhalb der TSG Heilbronn erwogen wurde. Die Gespräche verliefen aufgrund der Beteiligung konstruktiv veranlagter Vordenker (u.a. Manfred Glaser, Hans-Peter Haberzettl, Reinhard Gurrath) kurz und zielführend. Der Umbau der ehemaligen Kegelanlage im Pfühl wurde in Angriff genommen und im April 2004 das neue Billardzentrum am Pfühlpark feierlich eingeweiht.

Von diesem Moment an ergab sich eine stetig nach oben verlaufende Entwicklung, deren Ende noch lange nicht absehbar ist.

Dreiband:

Zu Beginn wurde zunächst weiterhin allein der Karambolage-Billardsport forciert.
Große Turniere bis hin zu Landesmeisterschaften konnten in Heilbronn realisiert werden.

Zur Saison 2007/2008 gelang der TSG Heilbronn erstmalig der Aufstieg in die 2. Bundesliga Dreiband und der Verein wurde von nun an auch auf Bundesebene als sportlicher Faktor wahrgenommen.

Anfangs konnte das Dreiband-Team zwar die Klasse noch nicht halten. Jedoch zeigte man sich beharrlich. Den Abstiegen folgten jeweils unmittelbar die Wiederaufstiege, weshalb die Mannschaft in den Spielzeiten 2007/2008, 2009/2010 sowie 2011/2012 in der 2. Bundesliga agierte. Mit dem Wiederaufstieg zur Saison 2013/2014 hatte man dann erstmals das erforderliche Niveau erreicht und konnte sich drei Jahre auf Bundebene halten. Dem Abstieg 2016 folgte der unmittelbare Wiederaufstieg 2018.

Snooker:

Zwischenzeitlich war 2008 eine der wegweisendsten Entscheidungen getroffen worden; die Anschaffung eines Snookertisches. Hintergrund waren zahlreiche Anfragen von Billard-Interessierten, offensichtlich ausgelöst durch die zunehmend intensive Fernsehberichterstattung auf EUROSPORT. Innerhalb kürzester Zeit schlossen sich zahlreiche Snookersportler der TSG an und es wurde bereits 2009 ein weiterer Snookertisch angeschafft. Von diesem Moment an gab es kein Halten mehr.

Zwar war die 1. Snookermannschaft der TSG 2012 noch in der Aufstiegsrelegation gescheitert, jedoch gelang dann im Folgejahr der Sprung nach oben. Damit war die TSG Heilbronn erstmalig sowohl mit einer Dreiband- als auch einer Snookermannschaft in der 2. Bundesliga vertreten.

Allerdings mussten auch die Snookersportler in der ersten Saison Lehrgeld bezahlen und stiegen unmittelbar wieder ab. Der zweite “Angriff” wurde dann von Teammanager Pedro Chacon besser vorbereitet und gestaltet sich bis heute als Erfolgsgeschichte. Die Aufstiegssaison 2016/2017 konnte sofort mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die 1. Snooker-Bundesliga abgeschlossen werden. Damit war die TSG erstmalig in der Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten.

Und auch dort griff man nach dem Titel, musste sich jedoch zunächst in den Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 jeweils dem 1. SC Mayen-Koblenz geschlagen geben. Aber im “dritten Anlauf” hat es dann geklappt und die Abteilung konnte den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern: DEUTSCHER MEISTER 2019/2020

Diese Entwicklung hat das Ansehen und die sportliche Bedeutung der TSG Heilbronn enorm gesteigert, was auch dazu führte, dass immer mehr große Turniere – auch auf Bundesebene – im Billardzentrum am Pfühlpark stattfanden. Die TSG musste gar einige Events absagen, da das Billardzentrum derzeit noch zu klein ist und man nur über sechs Snookertische verfügt.

Die gleichwohl positiven Heilbronner Rahmenbedingungen waren auch Anlass dafür, dass die Deutsche Billard Union die Lehrgänge ihrer Besten zunehmend nach Heilbronn verlagerte; ein weiterer Beleg für die dem Verein entgegengebrachte Wertschätzung.

Weitere sportliche Erfolge kamen dann wie selbstverständlich hinzu:

Das Snookerteam wurde in den Jahren 2017, 2018 und 2019 dreimal in Folge deutscher Pokalsieger.

Den Titel des Deutschen Meisters der Herren konnten die TSG-Akteure ebenfalls zweimal hintereinander gewinnen:

2017 – Richard Wienold

2018 – Michael Schnabel

Am besten lässt sich jedoch die gewaltige Entwicklung der Billardabteilung an den Erfolgen in der Jugendarbeit ablesen, die wegen ihrer nachhaltigen Bedeutung für die sportliche Zukunft des Vereins besondere Bedeutung genießt.

Die zunächst von Oktay Yildiz und später von Pedro Chacon trainierte Jugendgruppe darf heute als die bundesweit Erfolgreichste bezeichnet werden.

2017 wurde Fabian Haken deutscher Jugendmeister und auch die Silbermedaille ging an einen TSG-Sportler: Luis Chacon.
Gleichzeitig wurde Richard Wienold deutscher Juniorenmeister.

2018 wurde Germanos Nestoridis deutscher Jugendmeister und Fabian Haken errang die Bronzemedaille.

2019 wurde erneut Fabian Haken deutscher Jugendmeister und Richard Wienold deutscher Juniorenmeister.

Damit befinden sich erstmals alle deutschen Meistertitel (Herren, Junioren; Jugend) in der Hand eines Vereins; der TSG Heilbronn.

Mit Leonardo Chacon und Ricardo Lippold wurden zwei weitere Snooker-Jugendspieler in den Kader des BVBW aufgenommen und für die deutsche Jugend-Nationalmannschaft, zum jährlichen europäischen Ländervergleichskampf, nominiert.

Zur Saison 2018/2019 gelang dann auch der 2. Snookermannschaft der Aufstieg in die 2. Bundesliga; nun war die TSG Heilbronn als erster Verein der deutschen Billardgeschichte mit drei Teams in der Bundesliga vertreten. Und es waren wie erwartet vor allem die beiden Heilbronner Jugendspieler Germanos Nestoridis und Fabian Haken, die sich als Erfolgsgaranten zeigten und den sehr guten 4. Platz in der Premierensaison ermöglichten.

Aber auch das in der Landesliga agierende Jugendteam der TSG glänzte auf ganzer Linie, schloss die Saison als Vizemeister ab und schaffte in der Relegation den Aufstieg in die Verbandsliga.

Daher wird die TSG auch zukünftig im Snookerbereich in allen Ligen, von der 1. Bundesliga bis hinunter zur Landesliga, mit mindestens einer Mannschaft vertreten sein.

Mit der “Saturday Night Snooker Session” gelang es unserem Snooker-Sportwart Thomas Dechant eine neue Turnierserie zu etablieren, die großen Anklang findet und mittlerweile von Marko Fuchs, Frank Rapior und Raik Lippold fortgeführt wird. Über das gesamte Jahr werden zehn Turniere gespielt, die ihren Abschluss beim Finalturnier an Allerheiligen finden. Da die Begegnungen jeweils nur aus einem Frame bestehen, kommt es zu interessanten Duellen zwischen Spielern unterschiedlicher Leistungsklassen.

Abteilungsleben:

Neben den vielen sportlichen Erfolgen hat sich die Billardabteilung jedoch auch die Dinge bewahrt, die alle zusammenschweißen. Weder das Sommerfest, noch die Weihnachtsfeier sind aus dem Abteilungsleben wegzudenken. Und auch das Dreikönigsturnier, bei dem die Teilnehmer jedes Jahr am 6. Januar Dreiband und Snooker spielen, um den besten “Allrounder” zu bestimmen, hat einen hohen Stellenwert.